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Stand: 12.05.1999 |
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Allerdings würden Dimpel an den Rohrenden die Dichtheit des Kühlers gefährden, da die Verbindung der Kühlerrohre mit den Bodenblechen an den Dimpel-Ausbuchtungen nicht absolut leckagefrei hergestellt werden kann. Insbesondere bei der Aluminium-Verarbeitung ist es erforderlich, den Dimpelvorgang an den Rohrenden kurz zu unterbrechen, um dort die glatte Rohr-Oberfläche für zuverlässige Lötverbindungen zu erhalten. Die Zonen-Dimpelstation ZD ermöglicht es, mit der Dimpelprägung an den Rohrenden jeweils kurz auszusetzen. Über die Computersteuerung der Maschine lassen sich Position und Länge der Freizonen beliebig vorgeben.
Jede Umdrehung der Mondwalzen besteht aus zwei Phasen:
Die folgende Abbildung veranschaulicht exemplarisch anhand von 160
[mm] langen Mond-Werkzeugen, wie sich Dimpel- und Freizonen unterschiedlicher
Länge aus den Prägungen von mehreren Mond-Segmenten zusammensetzen
lassen. Die waagerechten Linien symbolisieren jeweils die Prägung
durch einen Mond, die senkrechten einen Wechsel zwischen Dimpel- und Freizone.
Da es nicht schadet, wenn ein nachfolgender Mond noch einmal ganz oder
teilweise einen Bereich dimpelt, der bereits von einem anderen Mond bearbeitet
wurde, lassen sich durch solche Überlappungen Dimpelzonen von beliebiger
Länge erzeugen. Die einzigen Voraussetzungen sind, daß die Mond-Geometrie
eine Mindestlänge der Dimpelzone erzwingt und daß jede Zone
aus einer ganzzahligen Anzahl von Dimpel-Reihen bestehen muß. In
der Produktionspraxis führt das zu keinen Einschränkungen. Auch
das kontinuierliche Dimpeln ohne Freizonen ist problemlos realisierbar.
Die geforderten Längen und Positionen der Dimpelzonen entstehen damit allein aus einer intelligenten Steuerung der Dauer der Mond-Leerphasen. Bei langen Leerphasen wird der Mond zunächst abgebremst, um die niedrige Durchschnittsgeschwindigkeit zu erreichen. Er kann dabei bis zum Stillstand kommen oder sogar ein kleines Stück rückwärts drehen, während er bei kurzen Leerphasen deutlich über die Bahngeschwindigkeit hinaus beschleunigt wird. In der Mitte der Leerphase kehrt sich die Beschleunigung um (bremsen statt beschleunigen oder beschleunigen statt bremsen), da die Umfangsgeschwindigkeit des Mondes bis zum Eingriffsmoment wieder mit der der Zentralwalze identisch sein muß. Außerdem müssen für das kollisionsfreie Einspuren der Zahnkränze beide Walzen auch die richtige Eingriffs-Position besitzen.
Um die Motor-Beanspruchung, die Motor-Erwärmung und den Energieverbrauch möglichst gering zu halten, wird in den Leerphasen das energetisch optimale, parabelförmige Geschwindigkeitsprofil gefahren. Außerdem werden die Überlappungen der Mond-Segmente so berechnet, daß die Beschleunigungen in den Leerphasen so gering wie möglich ausfallen.
Die unterschiedlich langen Leerphasen und das exakte Einspuren der Zahnkränze stellen höchste Anforderungen an die Exaktheit der Motor-Regelung. Die Lage-Abweichung im Eingriffsmoment liegt regelmäßig unterhalb von 0,05°. Diese hohe Genauigkeit wird durch einen speziellen, selbstentwickelten Regelalgorithmus erreicht, der für diese Aufgabenstellung allen konventionellen Reglern (z.B. PID oder Fuzzy) deutlich überlegen ist.
Das Maschinen-Prinzip garantiert exakte Übergänge zwischen Dimpel- und Freizonen von einer zur nächsten Dimpel-Reihe. Es kommt ohne translatorische Bewegungen der Antriebsachsen aus. Die geringen Werkzeug-Beschleunigungen schonen die Lager und fördern die Lebensdauer.