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Meine Fahrten in der ersten Woche führen mich zum Finanzamt (USt-Voranmeldung einwerfen), zur JessenLenz GmbH (Besprechung mit Jürgen Lenz), zur cbb Software GmbH (Platinen ausliefern) und zum Ingenieurbüro JABIS. Inzwischen fahre ich mit dem roten Schlüssel (erlaubt die höchste Geschwindigkeit und den kleinsten Kurvenradius) und fühle mich recht sicher. Böse Überraschungen gab es keine. Das Fahren macht Spaß und das Spielzeug hält, was es verspricht.
Für die Zuschauer ist das Transportmittel in der Regel neu, sie sind erstaunt und verblüfft, reagieren aber durchweg positiv. Viele halten mich für gehbehindert ("Welche Bewegungseinschränkung muss man eigentlich haben, um so was verschrieben zu bekommen?"). Ein Passant stoppte mich und stellte ganz gezielte und sehr fachkundige Fragen. Er kannte die Segway-Story und die Internetseiten von Phillip Torrone (inzwischen leider nicht mehr verfügbar). Nachdem ich ihn ein kurzes Stück fahren liess, schrieb er mir eine EMail: "Dass ich von der Idee beeindruckt war, habe ich ja schon gesagt. Jetzt, wo ich es auch in Praxis einmal ausprobieren konnte, bin ich total begeistert".
Kinder und Jugendliche lernen das Fahren am schnellsten. Jella fährt absolut sicher und meistert auch das Ab- und Aufsteigen beim Überwinden von Stufen und Kantsteinen. Sie beklagt sich schon, dass sie nur unter Aufsicht und nur mit dem schwarzen Schlüssel (geringe Höchst- und Drehgeschwindigkeit) fahren darf. Aber nachdem ihr Schulfreund ein Bremsmanöver verpatzte, während der Fahrt absprang, dabei stolperte und hinfiel, gleichzeitig aber den Lenker festhielt, so dass der schwere Roller (38 kg) zurückkam und noch auf ihn drauffuhr, war allen klar, dass dies kein ungefährliches Kinderspielzeug ist. Verletzungen gab es keine, der Freund kam mit dem Schrecken davon. Die Balancierautomatik verleiht dem Segway HT zwar eine große Eigensicherheit, trotzdem kann man bei Unebenheiten oder Glätte mit mit dem Roller stolpern, ausrutschen oder umkippen wie mit jedem anderen Fahrzeug oder selbst zu Fuß. Das Safety-Video warnt eindringlich vor diesen Gefahren.
Die interessierten Blicke sind kaum weniger geworden. Ich werde oft angesprochen (Wie teuer? Wie schnell? Wie weit? Hast Du heute Abend schon etwas vor?) und gab so manchem Interessenten die Gelegenheit zu einer kleinen Probefahrt. Etliche Polizisten haben mich inzwischen gesehen, einer davon hat mich gestoppt. Er kam schmunzelnd auf mich zu und ließ sich unvoreingenommen informieren . Nach einer kleinen Demonstration der Vorteile (Wendekreis: 0, Abgase: 0, Lärm: praktisch 0 ...) blieb die Unterhaltung freundlich. Er empfahl mir beim Ordnungsamt zu klären, ob das Fahren auf der Straße nicht eine Haftpflichtversicherung und ein Versicherungskennzeichen erfordert und wünschte mir weiterhin gute Fahrt.
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Die Räder sind mir quasi an die Füße gewachsen.
Nahezu
automatisch gleite ich von Ziel zu Ziel. Probleme, Unfälle oder
größere
Mißgeschicke gab es keine. Negativer Kritik begegne ich kaum,
lediglich
eine übel gelaunte Streifenwagenbesatzung ("Damit dürfen Sie
nur zu Hause im eigenen Garten fahren") hätte beinahe ihr Vorhaben
der Beschlagnahme in die Tat umgesetzt. Aber sie belassen es
schließlich
bei ein paar allgemeinen Belehrungen, ich darf weiterfahren und weiter
Freunde und Unbekannte mit Probefahrten erfreuen. Eines wiederholt sich
dabei immer wieder: Nachdem die anfängliche Unsicherheit
überwunden
ist, beginnen fast alle Piloten ein ganz besonderes Lächeln, den
"Segway
Smile".
Der Fahrspaß ist ungebrochen. Das allgemeine Interesse für das Fahrzeug ebenso. Inzwischen waren drei Journalisten-Teams hier, um über das neue Gefährt zu berichten. Der Fernsehbeitrag von Mick Locher, der auf N24 und Sat1 ausgestrahlt wurde, ist hier nochmal für den Windows-Media-Player abrufbar, entweder für DSL-Bandbreite (14MB) oder für ISDN-Bandbreite (2MB, aber natürlich sehr dürftige Qualität).